Aufbereitung des Regenwassers zu Trinkwasser*
Eine autarke Wasserversorgung wird meist mit Grundwasser gewährleistet. Jedoch hat nicht jeder Hauseigentümer die Möglichkeit, diese Quellen zu nutzen. Regenwasser hingegen steht fast überall zur Verfügung. Es wird jedoch bislang ausschließlich für die Spülung von Toiletten und die Gartenbewässerung verwendet. Durch die Aufbereitung zu Trinkwasser kann das Regenwasser jetzt auch zum Duschen, Waschen und Trinken verwendet werden.
Nach der Europäischen Trinkwasserverordnung muss für die Körperhygiene wie Duschen und Händewaschen Wasser mit Trinkwasserqualität verwendet werden.
Um die Anforderungen der EG-Richtlinie “Wasser für den menschlichen Gebrauch” zu erfüllen, hat die INTEWA GmbH im Rahmen des EU-Projektes “Eco Innovation” ein spezielles Konzept – die AQUALOOP-Technologie – in einer Demonstrationsanlage eines Einfamilienhauses umgesetzt.
Die Hauptvorteile der sogenannten AQUALOOP- Technologie
- Einsparung von Trinkwasserressourcen
- Einsparung von Kanälen und Leitungssystemen
- Kosteneinsparung für Betreiber und Nutzer
- mehr Unabhängigkeit vom Versorger
- weiches, kalkfreies Wasser
- keine anthropogenen Spurenstoffe im Wasser
- einfache Nachrüstung möglich durch Nutzung des bestehenden Leitungssystems, d.h. es ist kein zusätzlicher Leitungskreislauf erforderlich
Variante 1: AQUALOOP-direct Ultrafiltrationseinheit
Quelle: INTEWA GmbH
Nebenan ist eine beispielhafte Installation einer AQUALOOP-direct Ultrafiltrtionseinheit dargestellt.
Die Vorteile der AQUALOOP-direct Ultrafiltrationseinheit sind:
- geringer Platzbedarf, direkte Filtration (kein Klarwasser‐Puffertank erforderlich, daher keine Nachverkeimung)
- sehr große Membranfläche von 18 m², dadurch lange Standzeiten und hoher Durchfluss, modular erweiterbar
- einfache Installation, Inbetriebnahme und Betrieb
Variante 2: AQUALOOP Regenwasseranlage
Quelle: INTEWA GmbH
Das vom Dach aufgefangene Regenwasser wird gefiltert, bevor es in einer Zisterne gesammelt wird. Die in der Zisterne installierte Pumpe fördert das Wasser in einen im Keller aufgestellten Behälter (Pos. 9), in dem die AQUALOOP Membranstation (Pos. 8) das Regenwasser durch die Membranfasern mit einer Porengröße von 0,2 µm mikrofiltriert (Entkeimung). Aus diesem Speicher fördert die Membranstation das Wasser in einen zweiten, den sogenannten Klarwasserspeicher (Pos. 9). Um eine evtl. Nachverkeimung – z. B. bei längerer Abwesenheit – auszuschließen, wird das Wasser vor der Verteilung im Haus noch zusätzlich durch eine installierte UV-Anlage desinfiziert.
Das so gereinigte Wasser wird durch das drehzahlgesteuerte Hauswasserwerk RAINMASTER Favorit / Favorit SC (Pos. 12) in das bestehende Leitungssystem zu den Entnahmestellen im Haus gepumpt. Trinkwasser des Wasserversorgers wird nur dann benötigt, wenn kein Regenwasser im Speicher vorhanden ist. Diese Trinkwasser-Nachspeisung erfolgt direkt in den DVGW-zertifizierten RAINMASTER (Pos. 12). Die Wasserqualität der AQUALOOP-Anlage wird in regelmäßigen Abständen überprüft.
Da das bestehende Leitungssystem genutzt werden kann, ermöglicht dieses Konzept nun erstmals auch die einfache Nachrüstung von Regenwassersystemen.
Variante 3: AQUALOOP in einem Objekt ohne Stadtwasseranschluss
Ist kein Stadtwasseranschluss vorhanden, ist anstatt eines RAINMASTERS Favorit / Favorit-SC z.B. eine ASPRO-Pumpe erforderlich.
Wasserqualität des Regenwassers
Durch die Analyse des aufbereiteten Wassers nach der Mikrofiltration, in der keine coliforme Bakterien und Bakterienkolonien nachgewiesen wurden, kann das Aufbereitungspotenzial der Membran belegt werden. Eine zusätzliche Entkeimung durch die UV-Lampe wäre laut Analyseergebnis nicht nötig, dient aber der zusätzlichen Sicherheit. Für alle untersuchten Parameter wurden die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung für „Wasser für den menschlichen Gebrauch“ eingehalten.
Gelöste, organische oder anorganische Stoffe (Chemikalien) im Rohwasser werden durch die Ultrafiltration nicht entfernt. Falls das Wasser für den menschlichen Gebrauch bestimmt sein soll, muss sichergestellt werden, dass diese Stoffe die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung nicht überschreiten.
Bei Trinkwasseranwendungen muss das behandelte Wasser daher vor der Verwendung analysiert werden.
*Verfahren von Intewa GmbH entwickelt.